Atem-Körper-Therapie und Holotropes Atmen

Es war Dr. Stanislav Grof, der zusammen mit seiner Frau Linda Grof das Holotrope Atmen entwickelte. Zuvor hatte er jehrzehntelang wissenschaftlich am psychiatrischen Forschungszentrum  in Prag den Werkstoff LSD erforscht. Er arbeitete protokolliert mit tausenden von Menschen und machte großartige Entdeckungen über die Tiefen unseres Bewusstseins.

LSD wurde in den Vereinigten Staaten schließlich kriminalisiert und es war den Forschern und Therapeuten international nicht mehr möglich, mit diesem genialen Werkstoff weiter zu forschen und zu arbeiten. Ich hoffe, dass wir aus unserer diesbezüglichen „Drogenvorstellung“ und den damit verbundenen Maßnahmen wieder herausfinden und kontrollierte, kompetente Arbeit damit eines Tages wieder möglich sein wird.

Stanislav Grof hat tolle Bücher geschrieben. Jedes seiner Bücher lohnt sich und ich bin sehr dankbar, erstmals über ihn während meiner Ausbildung in integraler Leibarbeit, gehört zu haben. Er war Mitbegründer der Transpersonalen Psychotherapie. Beide Namen, das Holotrope Atmen, wie auch Transpersonal verwende ich sehr gerne, wissend und betonend, dass sie nicht von mir stammen. Holotrop- bedeutet zum „Ganzen hin- gerichtet sein“ und das trifft die Atemarbeit, die unglaublichen Bewusstseinsprozesse einfach am besten. Denn wenn wir unser Bewusstsein trainieren, uns für seine Unendlichkeit öffnen, fangen wir an, im wahrsten Sinne des Wortes Ganz zu werden, uns zum Ganzen hin- zu entwickeln. Transpersonal bedeutet über das Persönliche hinausgehend und genau das ist es, was diese und auch andere tiefschichtige Arbeiten tun. Sie lassen uns über unseren persönlichen Tellerand schauen.

 

Die Arbeit mit dem Körper im Atmen, Erspüren, Bewegen, mit Berührungen und Massagen ist sehr vielseitig und ermöglicht vielfältige  Erfahrungsebenen.

Erlebnisse und Erfahrungen, die wir in und mit unserem Körper erlebt haben, sind auf unterschiedlichen Ebenen in ihm gespeichert.

Dementsprechend kann uns die Atem- und Körperarbeit in emotionale Bereiche führen. Wir kommen in Kontakt mit unseren ureigenen Gefühlen und Inhalten, die wir aus verschiedenen Gründen verdrängt hatten. Neben Glücksgefühlen oder Empfindungen der Freude, helfen uns Trauer und Wut wichtige Zusammenhänge wiederzuerkennen, sie werden gewürdigt und gesehen und eine tieferes Erkennen unser Selbst kann die Folge sein.

Die Atemarbeit stellt eine sehr vielseitige und höchst effiziente Therapie und Coachingmöglichkeit dar. Der Atem steht sehr oft im Mittelpunkt, weil er immer im Jetzt ist und nicht, wie die meisten Gedanken, in der Vergangenheit, oder Zukunft spielt.

Mit dem Fluss des Atems ist es möglich die eigenen, inneren Räume zu erfahren. Neben biographischen Inhalten können sich weitere Erlebnisräume auftun. Räume, die weit über unsere Persönlichkeit hinausgehen und uns andere Perspektiven ermöglichen. In diesen transpersonalen Räumen können so auch Erfahrungen von tiefster Verbundenheit mit „allem was ist” gemacht werden. Wir erfahren und verstehen, warum Stanislav Grof diese Atemarbeit Holotropes Atmen genannt hat und beginnen damit, unser Bewusstsein zu erweitern. Wir erfahren, dass Heilung in uns selbst auf unterschiedlichen Ebenen möglich ist und das ist schlichtweg wunderbar!