Sich selbst bewusst zu sein bedeutet sich des Augenblickes bewusst zu sein, mit allem was dieser Augenblick zu bieten hat. Gedanken rasen durch den Kopf und machen uns verlockende Angebote damit wir uns mit ihnen identifizieren. Wir nehmen sie zur Kenntnis schmunzeln hier und da über ihren Einfallsreichtum und reagieren nicht. Und während wir sie beobachten werden sie weniger. Es scheint so, als ob sie das nicht mögen und sich zunächst einmal zurückziehen.
Es kann sein sie zeigen sich in Unwohlgefühl oder anderen Körperwahrnehmungen die uns meistens schnell vom Augenblick ablenken und sofort sind die Gedanken wieder da die sich beispielsweise folgendermaßen gestalten könnten. „Oh, irgendwie habe ich so ein Ziehen im Nacken eigentlich bräuchte ich wieder mal eine Massage und was trinken sollte ich auch mal wieder abgesehen davon habe ich Hunger“
Wahrzunehmen, dass es im Nacken zieht dass ich etwas trinken mag oder Hunger habe ist sicherlich gesund. Das, was wir dann daraus machen, was an weiterführenden und ablenkenden Gedanken und Emotionen entsteht lässt uns meist nicht mehr im Augenblick verweilen. Vom Nacken zum Trinken zum Hunger ist nur der Anfang.
Auf dem Weg in die Küche fallen uns noch ganz andere Dinge ein, diese ihrerseits wieder eine Flut von neuen Gedanken erzeugen, usw.
Es ist wichtig, dass wir uns so oft wie möglich an das Jetzt an die Wirklichkeit erinnern, sie uns bewusst machen, haben uns unsere Gedanken und Egomuster doch so schnell wieder ins Kino entführt und die Beschäftigung mit dem was ist, hallt nur noch leise nach wie ein entfernter Ruf.
Es ist am sinnvollsten immer wieder bewusst im Jetzt zu verweilen anstatt darüber nachzudenken.
Wenn wir darüber nachdenken können wir dieses scheinbare Wunder vielleicht gar nicht glauben, oder wir haben Angst nicht mehr normal zu sein.
In unserer Begriffswelt ist es auch nicht normal im Jetzt zu sein.
Wenn man allerdings bedenkt was wir gemeinhin als normal bezeichnen, so scheint es kein wirklicher Verlust zu sein, an Normalität zu verlieren.
Einer der Ängste die uns begleiten ist die Vorstellung dass unser Leben ohne Denken ja gar nicht funktionieren kann. Unsere Sorge ist es möglicherweise zu verblöden, oder nicht mehr gesellschaftsfähig zu sein. Dem ist aber nicht so. Jeder andere wird uns ganz „normal“ wahrnehmen wie sonst auch, wir erscheinen klarer, bewusster und angstfreier, was sich positiv auf alles auswirkt, was wir tun. Wenn wir einer Tätigkeit nachgehen ohne zu denken ohne uns mit den unzähligen Angeboten unseres Verstandes zu identifizieren, beschäftigen wir uns Jetzt mit dieser Arbeit. Wir sind sozusagen ganz bei der Sache. Das bedeutet dass wir aufnahmefähig sind für alles was es
in Wirklichkeit im Jetzt für diese Tätigkeit braucht. Dadurch kann sich das Informationsfeld um uns und in uns ausdehnen. Das bedeutet in Ruhe in Frieden da sein zu können und dabei gleichzeitig hocheffizient zu arbeiten.
Vergleichen wir unser Leben mit einem mehrdimensionalen Computer, dann besteht unser Normalzustand aus veralteten Programmen, die immer wieder bis zum Basisprogramm alles hochladen müssen um überhaupt eine Entscheidung treffen zu können. Hinzu kommen spekulative Zukunftsanalysen, die ebenfalls aus den alten Programmen abgeleitet werden.
Schließlich sind unsere Programme von mehrschichtigen Viren befallen, die alte Egomuster gedanklich und körperlich ständig aufspielen und so raffiniert arbeiten, dass wir das nicht bemerken. Fällt uns ein Virus auf ist schon der nächste da.
Sind wir uns mehr dem Jetzt bewusst, werden alle relevanten Updates automatisch so dargestellt, dass wir ohne Störungen und Virenbefall handlungsfähig sind. Handlungsfähig in der Wirklichkeit, in dem was ist. Das ist eigentlich auch gut nachvollziehbar, da wir unsere Programme hochaktuell aus dem Feld von dem was jetzt ist beziehen.